Offener Brief zur Sportanlagensituation des RSV Rath-Heumar 1920 e.V.
Sehr geehrte Damen und Herren,
in knapp einem Jahr, nämlich am 10. November 2023 läuft der Pachtvertrag für unser Sportgelände „An der Rather Burg“ in Köln Rath-Heumar aus. Sicherlich wird uns unser Verpächter, die Gutsverwaltung von Stein nicht von heute auf morgen von der Sportanlage verweisen. Die Situation für unseren Verein wird allerdings in Bezug auf den Mitgliederschwund und den unsäglichen Platzverhältnissen immer prekärer. Hierüber wurde in den letzten Jahren immer wieder berichtet und soll hier nicht noch einmal vertieft werden.
Der Vorstand des RSV Rath-Heumar hat bereits im März 2012 erste Gespräche mit der Gutsverwaltung von Stein, insbesondere vor dem Hintergrund des o.g. Pachtvertrages, aber auch der Modernisierung der Infrastruktur aufgenommen. Sehr bald danach wurden auch die politischen Gremien eingeschaltet. Seitens der Vertreter des Vereins, war damals davon ausgegangen worden, dass eine elfjährige Vorlaufzeit (!!!), bis zum Ende des o.g. Pachtvertrages ausreichend sei, um eine neue Infrastruktur zu platzieren. Dies hat sich als riesiger Trugschluss herausgestellt, obwohl seitens unseres Vereins immer wieder Lösungen angeboten wurden.
Durch die politischen Vertreter wurden hingegen immer wieder Versprechungen gemacht, die sich letztendlich als Lippenbekenntnisse herausgestellt haben. Hier sei als Beispiel nur der sogenannte runde Tisch zwischen den Vertretern der Politik (BV 8, Rat), der städtischen Verwaltung, dem Projektentwickler, der Arbeitsgemeinschaft der Ortsvereine in Rath-Heumar (AGO) und natürlich den betroffenen Vereinen (TC Rath, TC GW Königsforst und dem RSV) genannt, der in zwei Sitzungen am 18. Februar 2021 und 09. März 2021 stattgefunden hat. Als Ergebnis dieses runden Tisches sollte eine Vorlage für den Stadtentwicklungsausschuss erstellt werden, die dann als Grundlage für die weiteren Planungen auf dem Gelände „Am Rather See“ dienen sollte, die aber bis heute, aus den verschiedensten Gründen nicht verabschiedet wurde.
So geht die Zeit ins Land und der inzwischen fast einhundertdreijährige RSV „geht wegen Perspektivlosigkeit sukzessive vor die Hunde“. Die Beispiele sind beliebig erweiterbar. Selbstverständlich ist unserseits alles protokolliert.
An dieser Stelle muss festgehalten werden, dass in mehr wie zehn Jahren (!!!) so gut wie nichts passiert ist und wir, also der Verein mit seinen Mitgliedern das Gefühl haben, zwischen den politischen Ränkespielen, insbesondere der aktuellen Regierungskoalition in Köln zerrieben zu werden. Es wird ein soziales Gebilde zerstört das für alle Altersklassen überaus wichtig ist. Hier sollten die Beteiligten einmal nachdenken, wer sich alles „diesen Schuh anziehen muss“.
Viele weitere, kaum noch zu bewältigende Probleme aus dem über alle Maßen unbefriedigenden Zustand für den RSV ergeben sich. Wir arbeiten z.B. seit vielen Jahren auf eine neue Sportanlage hin und haben inzwischen erhebliche finanzielle Rücklagen gebildet um den Eigenanteil beim tatsächlichen Ausbau finanzieren zu können, respektive eine eventuelle Fremdfinanzierung so gering wie möglich zu halten. Bei der Beantragung der Gemeinnützigkeit wurden die genannten Rücklagen gegenüber dem Finanzamt als „Rückstellung für den Sportplatzbau“ ausgewiesen. Ob das Finanzamt bei dem neuen Bescheid zur Gemeinnützigkeit aus dem Körperschaftssteuergesetz diese Argumentation nochmals anerkennt ist ungewiss. Falls der Verein die Gemeinnützigkeit verliert, wäre das verheerend. Auch bei Fragen der Renovierung an der alten Stelle schweben wir vollkommen in der Luft. Die Liste der Problematiken könnte hier noch wesentlich erweitert werden. Wir gehen davon aus, dass solche Sachverhalte Ihrerseits nicht bekannt sind, da die Führung eines Sportvereins nicht in Ihrer Kernkompetenz liegt.
Uns wurde jetzt avisiert, dass im Jahre 2026 tatsächlich Bauaktivitäten an der von uns präferierten Stelle am „Rather See“ erfolgen könnten. Nach Rücksprache mit Bauexperten sehen diese den Bau einer neuen Sportanlage in diesem Zeitfenster allerdings eher kritisch. Aus unseren Erfahrungen der letzten Jahre teilen wir diese Meinung, sodass wir Sie jetzt auf den Eingangssatz dieses Schreibens zurückkommen und Sie auffordern, sich um eine für unseren Verein, ggfs. als Übergang tragbare Lösung zu kümmern. Sie sollten jetzt endlich aus dem „Verhinderungsmodus“ austreten und realistisch kreative Lösungen mit entwickeln. Um unserem berechtigten Anliegen Nachdruck zu verleihen, werden wir bei den entsprechenden Sitzungen des Rates, der BV aber auch verschiedener Ausschüsse im Jahre 2023 mit unseren
Mitgliedern sozusagen „vor der Tür stehen“. Diese Aktionen werden wir natürlich rechtssicher durchführen. Auch die nächsten Wahltermine (leider erst die Europawahl im Frühjahr 2024) sind für uns ebenfalls Plattformen.
Diesen offenen Brief werden wir selbstverständlich an unsere Mitglieder, aber auch über die Sportverbände, an andere Vereine und Institutionen verteilen. Weiterhin planen wir nochmals Öffentlichkeitsarbeit über Funk und Fernsehen und natürlich über die Zeitungen.
Wir hoffen sehr, dass wir mit Ihnen bald in konstruktive Gespräche kommen.
Der Vorstand des RSV Rath-Heumar 1920 e.V.
H.-Georg Offermann (1. Vorsitzender)
Gerd Gran (2. Vorsitzender)
Christian Hahn (Geschäftsführer)
Andreas Hüntemann (Kassierer)
Michael Nowaczewski (Leiter Fußballabteilung)
Ulrich Kutschke (Leiter Handballabteilung)